Öffentliches Kolloquium in der Annahalle am 12. Mai 2023
„Kunst gestaltet Stadt – gestaltet Kunst die Stadt?“
Unsere Identität hängt unmittelbar mit dem kulturellen Erbe zusammen, welches uns im städtischen Umfeld täglich begleitet.
Kunst kann Orientierungspunkte, markante Akzente, Treffpunkte schaffen. Aber wie genau mischt sich Kunst in die Stadtgestaltung ein? Und wie eignen sich die Bürger die „angebotene“ Kunst an?
Kann Kunst in der Stadt ein „Sinn-Mittel“ sein, um eine definierte Funktion zu erfüllen oder ist Kunst in der Stadt nur schmückendes Beiwerk?
Mit unseren Referent*innen möchten wir uns dem Thema nähern und zusammen mit dem Publikum in eine Diskussion eintreten, die über rein gestalterische Aspekte der Stadt hinausgehen.
Einführung: Dipl. Ing. Sabine Weineck , Institut für die Europäische Stadt
Impulsvortrag: Prof. Dr. em Susanne von Falkenhausen, Neuere Kunstgeschichte mit Schwerpunkt Moderne, Humboldt Universität Berlin
Impulsvortrag: Kathrin Jentjens, „Neue Auftraggeber“ in Kooperation mit dem Museum Abteiberg, Mönchengladbach
Pause mit Kaffee und Kuchen
Impulsvortrag: Frau Birgitta Lancé, Bildhauerin Aachen
Impulsvortrag : Marc und Nicole Maurer, Maurer United Architects, Maastricht
Abschluss: Offene Gesprächsrunde mit Publikum

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Öffentliches Kolloquium im Grashaus Aachen am 20. Mai 2022:
Frieden in der Europäischen Stadt
Die Geschichte der Europäischen Stadt beginnt in der Antike und ist seit dieser Zeit intensiv mit der Gestaltung eines friedfertigen gesellschaftlichen Zusammenlebens verbunden. Bereits in der griechischen Polis wurde die Stadt so in ihren sozialen, politischen und ökonomischen Räumen geordnet, das sie die Chancen auf ein kooperatives Miteinander der Bürger eröffnen sollte. Der Idee der Europäische Stadt liegt die Idee einer kontinuierlichen Friedenszone zugrunde – dies allerdings, über einen langen Zeitraum ihrer historischen Entwicklung, in Absetzung von einer feindlichen und kriegerischen Außenzone.
Programm:
Einführung: Dipl. Ing. Sabine Weineck (Aachen)
Impulsvortrag: „Die Stadt als Raum, Medium und Akteur von Friedenspolitik“
Prof.Dr.Hajo Schmidt (Hagen)
Impulsvortrag: „Die Grenzen des öffentlichen Raums“
Dr.Pascal Delhom (Flensburg)
Pause: Kaffee und Kuchen
Impulsvortrag: „Verantwortung und Transformation im urbanen Raum“
Dr.Katja Veil (Köln)
Impulsvortrag: „Abwehr und Aneignung – Interaktion zwischen Menschen und Stadträumen?“
Markus Ulrich und Joachim Schmidt – Archigraphus (Aachen)
Abschluss: Offene Gesprächsrunde mit Publikum
Aktionstag Nachhaltigkeit in Aachen am 17. Juni 2022
Das „Institut für die Europäische Stadt e.V.“ in Kooperation mit dem „Ernährungsrat Aachen & Region“
Thema der Zusammenarbeit: Die regionale Lebensmittelversorgung der Stadt … früher und heute
Basis und Ausgangspunkt:
Bachelorarbeit von Lea Steinacker und dem darin erarbeiteten Ansatz
Herleitung aus der Nachhaltigkeitsdebatte / „Stadtfunktionen Ernährung“
Umsetzung der Aktion:
Unser Institut hat mit einem Spiel das Thema „ Versorgung der Stadt mit Lebensmitteln“ aufgegriffen. Anhand eines Planes der Stadt Aachen mit dem dazugehörigen Landgraben von 1611, wurden Höfe, die früher die Stadt versorgt haben, auf dem Plan markiert. Karten mit Bildern der Höfe sollten den markierten Orten zugeordnet werden.
Der Ernährungsrat Aachen hatte zusammen mit der Solawi (Solidarischen Landwirtschaft Aachen e.V.) einen Oldtimer Traktor + Anhänger mit Gemüse aus der Region bestückt.
Ziel aus Sicht des „Instituts für die Europäische Stadt e.V.“:
Auf spielerische Weise wollten wir das Bewusstsein für die Herkunft unserer Lebensmittel stärken. Wenn heute über kurze Lieferketten und Regionalität gesprochen wird, kann man in Aachen auf beeindruckende Weise noch den Ring der Höfe erkennen, der früher die Stadt mit Lebensmitteln versorgt hat. Wie diese Höfe anschaulich zeigen, war lokales Produzieren und Konsumieren Jahrhunderte lang eine Selbstverständlichkeit.
In Planung: Die Bank als urbaner Proberaum
Plätze – besonders der Marktplatz oder Rathausplatz – waren lange Zeit die zentralen Orte der Europäischen Stadt. Durch die vielen städtebaulichen ‚Sünden‘ in den vergangenen fünfzig Jahren sind viele Plätze heute öde und leer. Das Werden und Vergehen des Platzes unterliegt einer besonderen Poetik des Raumes. Der auf dem Platz eingeräumte Platz steht für eine Offenheit, die Zusammenkunft als Dialog und konfrontative Begegnung fordert. Das Symbol dieses vielgestaltigen Aufeinandertreffens der städtischen Bürger ist die Sitzbank. Sie versammelt und entzweit, sie stiftet Nähe und Widerspruch, sie fordert zum Verweilen und zur Betrachtung auf, sie wird zum Fenster auf die Welt und das gesellschaftliche Geschehen.
Im Rahmen unseres Projektes sollen die Bewohner der beteiligten Orte durch Kunstaktionen Räume, Orte und Plätze ihrer Stadt neu erfahren. Es werden durch kontrastreiche Kunstaktionen unterschiedliche Sinne angesprochen. Die künstlerischen Kreationen sollen Impulse für die Nutzung und die Wahrnehmung geben. Wir wollen das Spannungsfeld zwischen Optik und Bequemlichkeit der Bank im öffentlichen Raum ausloten. – Hieraus ergibt sich auch das Themenfeld der urbanen Im/Möblierung: einerseits ‚immobil‘ lässt sich die Beziehung zwischen Raum und Bank andererseits ‚mobilisieren‘.
Die Bank wird in ihrer sozial-kulturellen Funktion betrachtet, sie stellt soziale Bezüge her, sie wird zum urbanen Proberaum. Wie weit kann man künstlerisch gehen, damit die Bank die Idee des öffentlichen Wohnens freigibt und doch eine Bank bleibt? Verhilft hier die gestalterische Verfremdung zu neuen Ein- und Aussichten?